Die Gemeinde Sylt hat ihre erst kürzlich durch Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) verhängte Haushaltssperre mit sofortiger Wirkung wieder aufgehoben. „Sämtliche Leistungen, auch die freiwilligen, können damit uneingeschränkt geleistet und Aufträge – auch für Bauprojekte – erteilt werden“, heißt es jetzt in einer Mitteilung der größten deutschen Nordseeinsel.
Die Vorsitzenden des Finanz- und Wirtschaftsausschusses und der Verwaltung hätten mittlerweile die durch die Krise verursachten Einnahmeausfälle sowie deren Deckung abgestimmt. Ebenso einigten sie sich auf eine mögliche Neukreditaufnahme von rund 8 Millionen Euro, begründet die Verwaltung jetzt die Aufhebung der Haushaltssperre.
Coronakrise sorgt für „unabsehbare“ Folgen
Vor dem Eindruck der „unabsehbaren finanzwirtschaftlichen Folgen der Coronakrise“ hatte Häckel die Sperre Ende März erlassen. Fast sämtliche Einnahmen sind der Insel mit knapp 20.000 Einwohnern durch die Auswirkungen der Pandemie weggebrochen. Von der Sperre ausgenommen waren gesetzliche Aufgaben, vertragliche Verpflichtungen, Ausgaben für die Sicherstellung einer leistungsfähigen EDV und Corona-Ausgaben. Auch begründete Ausgaben seien laut Mitteilung der Verwaltung jederzeit möglich gewesen.
So wie zunächst auch die Gemeinde Sylt haben bereits einige Kommunen Haushaltssperren wegen der Coronakrise verhängt. In Essen hatte zuletzt eine durch Kämmerer Gerhard Grabenkamp erlassene Sperre (CDU) für politischen Wirbel gesorgt.
Info
Lesen Sie wie andere Städte und ihre Kämmerer mit den Folgen der Pandemie umgehen. Die DNK-Themenseiten Haushaltssperre und Coronakrise halten Sie auf dem Laufenden.
Anne-Kathrin Meves ist Redakteurin der Zeitung „Der Neue Kämmerer“. Nach dem Studium der Anglistik, Geschichte und Wirtschaftswissenschaften (M.A.) hat sie ein Volontariat beim Deutschen Fachverlag in Frankfurt am Main absolviert. Danach wechselte sie 2011 als Redakteurin zu Frankfurt Business Media, dem FAZ Fachverlag. Zunächst schrieb sie dort für die Magazine „FINANCE“ und „Der Treasurer“. 2018 wechselte sie in das Redaktionsteam von „Der Neue Kämmerer“.