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Tarifverhandlungen 2023: „Abschlussfähiges Angebot“

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Die zweite Tarifverhandlungsrunde 2023 ist mit einem Angebot der Arbeitgeber für die mehr als 2,6 Millionen Beschäftigten bei Bund und Ländern zu Ende gegangen. Nach zwei intensiven Verhandlungstagen am 22. und 23. Februar in Potsdam habe die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sowie der Bund den Gewerkschaften ein abschlussfähiges Angebot unterbreitet, heißt es in einer Mitteilung der VKA. Die erste Verhandlungsrunde im Januar war ohne Ergebnis geblieben – DNK berichtete.

Angebot beinhaltet Inflationsausgleichsgeld

Das jetzt vorgelegte Angebot beinhaltet der Mitteilung zufolge die Zahlung eines Inflationsausgleichsgeldes in Höhe von insgesamt 2.500 Euro, zwei lineare Erhöhungsschritte in einer Gesamthöhe von 5 Prozent und die Erhöhung der Jahressonderzahlung.

Insgesamt hat das Angebot laut Verhandlungsführerin der VKA, Karin Welge, ein Volumen von rund 12 Prozent und würde die Arbeitgeber mehr als 11,7 Milliarden Euro kosten. „Das ist kein Pappenstiel“, sagt die derzeitige Oberbürgermeisterin und ehemalige Kämmerin von Gelsenkirchen in ihrer Funktion als Verhandlungsführerin.

Arbeitgeber fordern Verzicht auf weitere Streiks

Mit dem Inflationsausgleichsgeld würde eine schnelle, unmittelbare und deutliche Entlastung für die Beschäftigten geschaffen bei gleichzeitiger Planungssicherheit für die Arbeitgeber durch die angebotenen Laufzeiten. „Nun sind die Gewerkschaften am Zug, sich gemeinsam mit uns auf den Weg zu einer schnellen Tarifeinigung zu machen. Nicht nur fordern, sondern auch liefern,“ sagt Welge laut Mitteilung.

In den zweitägigen Verhandlungen seien auch die Streikaufrufe der Gewerkschaften zur Sprache gekommen. „Vor dem Hintergrund des heute vorgelegten Angebots verbieten sich weitere Streiks und damit verbundene zusätzliche Belastungen unserer Bürgerinnen und Bürger“, so die Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite.

Verdi kündigt weitere Warnstreiks an

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sieht nach der zweiten Verhandlungsrunde eine Einigung hingegen „in weite Ferne gerückt“. Verdi-Vorsitzender Frank Werneke sagte laut Mitteilung in Potsdam, dass die Arbeitgeber mit den Inhalten ihres Angebots den Tarifkonflikt nicht lösen würden. „Die Konsequenz ist: Die Warnstreiks werden ausgeweitet“, kündigte Werneke an. Offenbar hätten die zurückliegenden Aktionen und Proteste nicht ausgereicht, um die Arbeitgeber zum Umdenken zu veranlassen.

ak.meves@derneuekaemmerer.de

Info

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst ist vom 27. bis 29. März in Potsdam terminiert.
Anne-Kathrin Meves

Anne-Kathrin Meves ist Redakteurin der Zeitung „Der Neue Kämmerer“. Nach dem Studium der Anglistik, Geschichte und Wirtschaftswissenschaften (M.A.) hat sie ein Volontariat beim Deutschen Fachverlag in Frankfurt am Main absolviert. Danach wechselte sie 2011 als Redakteurin zu Frankfurt Business Media, dem FAZ Fachverlag. Zunächst schrieb sie dort für die Magazine „FINANCE“ und „Der Treasurer“. 2018 wechselte sie in das Redaktionsteam von „Der Neue Kämmerer“.