Die seit Jahren währenden Rechtsstreitigkeiten um Swap-Geschäfte der Stadt Landsberg am Lech haben nun noch ein Disziplinarverfahren gegen den ehemaligen Kämmerer, Manfred Schilcher, nach sich gezogen. Am vergangenen Montag hat das Verwaltungsgericht München entschieden, dass Schilcher für 48 Monate ein um 10 Prozent verringertes Ruhestandsgehalt erhält, wie ein Sprecher des Gerichts gegenüber DNK bestätigt.
Die Richterin ist damit laut Verwaltungsgericht nicht dem Antrag der Disziplinarbehörde, der Landesanwaltschaft Bayern, gefolgt, dem Pensionär seine Bezüge komplett zu streichen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Strafverfahren gegen den ehemaligen Kämmerer eingestellt
Dem Disziplinarverfahren vorausgegangen waren jahrelange Rechtsstreitigkeiten zwischen der Stadt, Schilcher und dem beratenden Bankhaus Hauck und Aufhäuser. Im Kern ging es dabei um Swap-Geschäfte, die der damalige Kämmerer zur Zinssicherung abgeschlossen hatte und die der Stadt einen Schaden in Millionenhöhe beschert hatten – DNK berichtete.
Zuletzt hatte das Landgericht Augsburg im April 2021 ein Strafverfahren gegen Schilcher wegen des Verdachts der Untreue gegen eine Geldauflage von 35.000 Euro eingestellt. Jetzt begründete die Richterin das milder als geforderte ausgefallene Urteil laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung unter anderem damit, dass Schilcher sich nicht selbst bereichert habe. Die Richterin hatte laut dem Zeitungsartikel allerdings keine Zweifel daran, dass Schilcher im Amt Fehler gemacht habe.