Am Freitag erscheint die zweite Ausgabe des Jahres von Der Neue Kämmerer! Der Leitartikel versammelt erste kommunale Reaktionen auf das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen der neuen Bundesregierung. Dass der Handlungsdruck hoch ist, zeigte auch die Diskussion beim diesjährigen Treffen der DNK-Fachbeiräte im Mai. Sie halten einen Mentalitätswandel, Strukturreformen und Staatsmodernisierung für unausweichlich und das Sondervermögen für nicht mehr als einen Tropfen auf den heißen Stein. Diese Einschätzung unterstrichen die aktuelle Steuerschätzung sowie die Wirtschaftsweisen noch einmal eindrücklich.
Dazu passend richtete die 43. Hauptversammlung des Deutschen Städtetags ihren inhaltlichen Fokus auf die Kommunalfinanzen. „Die Kommunalfinanzen gehören ganz oben auf die Agenda“, riefen die Städte von Hannover in Richtung Bundespolitik nach Berlin. Der scheidende Präsident, Oberbürgermeister Markus Lewe aus Münster, zeichnete ein alarmierendes Bild der kommunalen Finanzsituation: „Die Kommunen stecken in der schlimmsten Finanzkrise seit Bestehen der Bundesrepublik.“ 2024 beträgt das kommunale Defizit laut Städtetag rund 25 Milliarden Euro. Auch für dieses Jahr rechnet der kommunale Spitzenverband mit einem zweistelligen Milliardendefizit.
Kämmerer Ekkehard Grunwald gibt Abschiedsinterview
„Mit knappen Mehrheitsentscheidungen war ich immer unzufrieden“, sagt Recklinghausens Kämmerer Ekkehard Grunwald in seinem Abschiedsinterview. Während seines langen Berufslebens hat er viel erlebt und bewegt – nicht nur im Ruhrgebiet – und verrät, worauf sich seine Nachfolgerin Silke Ehrbar-Wulfen zu ihrem Amtsantritt als Kämmerin freuen kann.
Freuen konnten sich im vergangenen Jahr bereits mehrere Berliner Quartiere, die vom Musiker Peter Fox mit freien Konzerten beschenkt wurden. Die Gratiskonzerte brachten dabei nicht nur Spaß, sondern sollten auch als „Kleber für die Stadtgesellschaft“ fungieren. Musiker Fox will sie als Plädoyer für mehr Mut und Freiheit bei der Gestaltung von Stadt verstanden wissen.
Rückblick: 8. Baden-Württembergischer Kämmerertag
Dass sich Kommunen in ihrem Selbstverständnis als „Rückgrat des Gemeinwesens“ sehen, machte auch der 8. Baden-Württembergischen Kämmerertag im März in Stuttgart deutlich. Landesfinanzminister Danyal Bayaz forderte dort vor mehr als 200 Teilnehmern eine „Zeitenwende des Finanzföderalismus“. Nur so würde das Sondervermögen in den Kommunen ankommen. Lassen Sie mit der Fotopinnwand die Konferenz noch einmal Revue passieren.
Im Ressort Finanzen zeigen gleich drei Städte, welche Möglichkeiten der Kapitalmarkt beim Thema Alternative Finanzierungen bieten kann. So haben Bochum und Dortmund im April jeweils eine Anleihe platziert, während Offenbach im Frühjahr zum ersten Mal mit einem grünen Schuldschein Geld für nachhaltige Infrastrukturprojekte einwerben konnte. Offenbachs Stadtkämmerer Martin Wilhelm und Kämmereileiter Markus Riedl berichten über diese Premiere und „tollen Erfolg“ für die Stadt.
Ressort #stadtvonmorgen
Weitere erfolgreiche Praxisbeispiele auch aus dem Bereich der Digitalisierung versammelt das Ressort #stadtvonmorgen. Hier finden Sie etwa die Antwort der Stadt Hildesheim auf wachsende Papierberge, sowie einen Appell für mehr Vernetzung von kommunalen Daten aus dem Datenraum Freiburg. Doch dass auch kleine Kommunen in Sachen Modernisierung Großes voranbringen können, beweist die Gemeinde Wahrenholz im Landkreis Gifhorn mit ihrer neuen Dorfmitte.
Lassen Sie sich in diesem Sinne mit „Mut und Vertrauen“ inspirieren für die Zukunft Ihrer Stadt!
Info
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Anne-Kathrin Meves ist Redakteurin der Zeitung „Der Neue Kämmerer“. Nach dem Studium der Anglistik, Geschichte und Wirtschaftswissenschaften (M.A.) hat sie ein Volontariat beim Deutschen Fachverlag in Frankfurt am Main absolviert. Danach wechselte sie 2011 als Redakteurin zu Frankfurt Business Media, dem FAZ Fachverlag. Zunächst schrieb sie dort für die Magazine „FINANCE“ und „Der Treasurer“. 2018 wechselte sie in das Redaktionsteam von „Der Neue Kämmerer“.