Baden-Württemberg
Die größte Herausforderung wird sein, die 5,6 Millionen wirtschaftlichen Einheiten innerhalb kürzester Zeit zu erfassen, zu bewerten und zu veranlagen. Um dies zu schaffen, sind Vorbereitungen auf verschiedenen Ebenen notwendig. Zentral dabei ist die rechtzeitige Implementierung des landeseigenen EDV-Verfahrens, was eine besondere Kraftanstrengung erfordert. Auf der anderen Seite ermöglicht die passgenaue Lösung für Baden-Württemberg eine leistungsstarke Infrastruktur zur Bewältigung der Umsetzung. Nicht zuletzt ist zu bedenken, dass den Bürgern die Grundsteuerreform und deren Anforderungen auch umfassend kommuniziert werden muss, um Transparenz und Verständnis zu fördern.
Bayern
Die administrative Umsetzung der Grundsteuerreform stellt eine große Herausforderung dar, die in Bayern nach Abschluss der nur einmalig durchzuführenden Hauptfeststellung im Wesentlichen gemeistert sein wird.
Berlin
Die größte organisatorische Herausforderung besteht darin, das neue Personal einzustellen, räumlich unterzubringen und einzuarbeiten. Das Land Berlin befindet sich bei dem Thema in einer guten Ausgangslage, da in der Bewertungsstelle keine Arbeitsrückstände bestehen.
Brandenburg
In einem Zeitraum von zwei Jahren müssen rund 1,8 Millionen wirtschaftliche Einheiten in Brandenburg neu bewertet und zugleich das geltende Recht fortgeführt werden. Das ist eine Herkulesaufgabe für die Finanzverwaltung. Um diese bewältigen zu können, bedarf es geänderter Organisationsstrukturen, entsprechender IT-Unterstützung, praktikabler Arbeitshilfen und einer ausreichenden Personalausstattung. Wie effektiv die Aufgaben erledigt werden können, hängt auch von der Mitwirkung der Eigentümer ab.
Bremen
Eine der größten Herausforderungen in Bezug auf die Umsetzung der Grundsteuerreform ist, dass jeder Grundstückseigentümer eine Steuererklärung einreichen muss. Das werden in einer Vielzahl der Fälle auch Personen sein, die nicht regelmäßig Steuererklärungen abgeben müssen. All diese Personen zu erreichen und darüber zu informieren, welche Angaben für die Erstellung der Erklärung erforderlich sind, ist eine große Herausforderung für die Finanzverwaltung. Wir wollen das durch möglichst breite digitale Verfahren auffangen.
Hamburg
Die Veranlagung der Vielzahl der wirtschaftlichen Einheiten innerhalb der vom Bundesverfassungsgericht gesetzten Frist ist die größte Herausforderung. Außerdem ist es besonders wichtig, Akzeptanz für die Neuregelung zu schaffen, wozu es vor allem auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit ankommen wird.
Hessen
Die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der neuen Grundsteuerreform sind, dass in sehr knapper Frist für bundesweit über 35 Millionen Grundstücke neue Bemessungsgrundlagen ermittelt werden müssen und dass diese von den Grundstückseigentümern verstanden und akzeptiert werden, denn die Grundsteuer betrifft ähnlich wie die Mehrwertsteuer alle Menschen in unserem Land, Eigentümer wie Mieter.
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Bundesweit sind rund 35 Millionen Steuerfälle des Grundvermögens durch die Finanzämter zu bearbeiten. Die Arbeiten müssen so rechtzeitig abgeschlossen sein, dass den Städten und Gemeinden hinreichend Zeit bleibt, anhand des Großteils der Grundsteuermessbescheide eine verlässliche Kalkulation ihrer Hebesätze vornehmen zu können. Damit wird zum einen die finanzielle Ausstattung der Städte und Gemeinden gesichert, und zum anderen muss die vereinbarte Aufkommensneutralität sichergestellt werden. Dies ist für die Finanzämter nur möglich, wenn sie bis zum frühestmöglichen Zeitpunkt der Erklärungsabgabe am 1. Juli 2022 über die entsprechende IT-Ausstattung verfügen.
Nordrhein-Westfalen
Unabhängig von der Entscheidung, welches Modell in Nordrhein-Westfalen umgesetzt werden wird, hat die Finanzverwaltung bereits begonnen, den Personalmehrbedarf für die Grundsteuerreform durch Einstellungen von Regierungsbeschäftigten zu decken.
Rheinland-Pfalz
Vor dem Hintergrund von rund 2,5 Millionen wirtschaftlichen Einheiten in Rheinland-Pfalz, die im Wege der Hauptfeststellung auf den Stichtag 1. Januar 2022 neu zu bewerten sind, liegen die größten Herausforderungen im Bereich der Personalausstattung, der Organisation sowie der Automation.
Saarland
Die Grundsteuerreform ist ein Mammutprojekt, welches die Finanzverwaltung vor viele Herausforderungen stellt. Ein wichtiger Punkt ist die Digitalisierung. Das Bewertungssystem soll nach der ersten Hauptfeststellung weitestgehend automationsgestützt ablaufen.
Sachsen
Die größte Herausforderung ist der Zeitdruck. Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten verbleiben ab Mitte 2022 in Sachsen annähernd 18 Monate, um circa 2,5 Millionen wirtschaftliche Einheiten neu zu bewerten und den Kommunen die entsprechenden Grundsteuermessbeträge zur Verfügung zu stellen. Die Kommunen benötigen das Jahr 2024, um ihre Hebesätze auf Anpassungsbedarf zu überprüfen und die neuen Grundsteuerbescheide zu erlassen.
Sachsen-Anhalt
Die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der neuen Grundsteuerreform sind, für Sachsen-Anhalt (sowie für alle neuen Länder) der Übergang von der Nutzer- zur Eigentümerbesteuerung bei der Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) und für alle Länder die rechtzeitige Bereitstellung der automationstechnischen Programme, die eine zügige Bearbeitung der Erklärungen zur Feststellung des Grundsteuerwerts ermöglichen.
Schleswig-Holstein
Die Umsetzung der Grundsteuerreform stellt für die Verwaltung ohne Zweifel eine große Herausforderung dar. Das gilt nicht nur für die Finanzverwaltung, sondern beispielsweise auch für die Städte und Gemeinden selbst. Der wesentliche Aufwand für die Finanzverwaltung besteht darin, dass alle wirtschaftlichen Einheiten, also sowohl die Grundstücke als auch die Betriebe der Land- und Forstwirtschaft, neu bewertet werden müssen. In Schleswig-Holstein existieren ungefähr 1,3 Millionen dieser wirtschaftlichen Einheiten – es handelt sich also um ein Massenverfahren.
Thüringen
Bei der Umsetzung der Grundsteuerreform stellen die logistischen, organisatorischen sowie automationstechnischen/programmtechnischen Gegebenheiten, Umstellungen und Anpassungen die größten Herausforderungen dar. Darüber hinaus sind die Akzeptanz, die Erreichbarkeit und die Information der Bürger sowie deren Bereitschaft zur Erklärungsabgabe in einem vorgegebenen Zeitfenster von großer Bedeutung. Unabhängig vom Grundsteuermodell stehen die Länderfinanzverwaltungen vor der Herausforderung, die Datengrundlagen der zumeist in kommunaler Verantwortung liegenden Stellen zu bündeln und an die elektronische Infrastruktur der Länderfinanzverwaltungen anzubinden.
Info
Auszüge aus den Antworten der Finanzministerien der Bundesländer auf eine Umfrage dieser Zeitung zur Grundsteuer im Februar 2021; die Frage lautete: „Was sind aus Ihrer Sicht als Finanzministerium die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der neuen Grundsteuerreform?“
Info
Der Artikel über die Herausforderungen der Grundsteuer ist in der DNK-Zeitung 1/2021 erschienen. Hier geht es zum Abonnement.